Richterbund wird als Vermittler für Kolumbien geschätzt

Berlin/Bogotá. Der Deutsche Richterbund (DRB) ist ein gefragter Ansprechpartner, wenn es um die Zukunft Kolumbiens geht. So war der DRB jetzt zum Deutsch-Kolumbianischen Dialog zu Arbeitnehmerrechten im Bundesministerium für Arbeit und Soziales geladen.

 

Der Workshop war mit dem deutschen Botschafter bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), zwei Ministerinnen aus Kolumbien und der kolumbianischen Botschafterin hochrangig besetzt. Für den DRB nahm Astrid Bode teil, Richterin am OLG Naumburg und Mitglied der AG Internationales.

Hilfe aus Deutschland wird in Kolumbien mit Wohlwollen gesehen

 

Der Deutsche Richterbund ist als Vermittler in Kolumbien hoch angesehen. Joachim Lüblinghoff, stellvertretender DRB-Vorsitzender, freut sich über den guten Ruf und weiß um den Einfluss, der von Deutschland ausgeht: „Hier in Deutschland sprechen wir mit den Politikern, die für Kolumbien zuständig sind, wir sprechen mit Mitarbeitern des Auswärtigen Amtes und wir sprechen mit der kolumbianischen Botschafterin. Wenn wir hören, dass Richter oder Staatsanwälte bedroht werden, dann werden wir ganz konkret aktiv.“ Er habe festgestellt, dass die internationale Hilfe aus Deutschland in Kolumbien nicht als Einmischung oder Kritik verstanden werde, „sondern mit großem Wohlwollen entgegengenommen wird“.

 

Bode sagte, „während unserer Diskussionen hatten wir den Eindruck, dass die Kolumbianer glauben, ihre Richter seien nicht unabhängig“. Sie führte an, dass Straflosigkeit ein großes Problem sei – nicht nur auf dem Gebiet des Strafrechts. „Die Unfähigkeit des Staates, Rechtsstaatlichkeit auf diesem Gebiet zu gewähren, beeinflusst alle anderen Gerichtszweige und den Glauben der Menschen in das Funktionieren des Justizsystems.“

Bode forderte, dass für „einen leichten Zugang zur Justiz“ gesorgt werden müsse. Das gelte nicht nur für Bogotá, sondern auch in den Regionen. „Man hat uns gesagt, dass die Menschen enormen bürokratischen Hindernissen und Fesseln ausgesetzt sind, bis hin zum Fehlen von Formularen oder verfügbaren Informationen darüber, welche Institutionen oder welcher Verfahrensweg für welchen Anspruch zuständig ist.“

Für einen leichten Zugang zur Justiz muss gesorgt werden

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Bild von Matthias Schröter Matthias Schröter Pressesprecher
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